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Warum das Christkind den Samichlaus abgelöst hat
Warum heisst der Samichlaus nicht Nikolaus? Und was hat es eigentlich mit dem Schmutzli auf sich? Dies und mehr erfährt ihr im heutigen Blogpost.
Jahr für Jahr begegnen sie uns am 6.Dezember, der Samichlaus und der Schmutzli. Und wir greifen noch so gerne zu, wenn sie Lebkuchen, Nüsse und Tirggel verteilen. Aber wisst ihr eigentlich Bescheid über die Hintergründe dieses Brauchs? Ich habe meine Bürokollegen gebeten, mir ihre Fragen zum Thema zu schicken und versucht, diese zu beantworten:
Den Heiligen Nikolaus gab es wirklich, oder?
So ist es. Der Namensgeber des heutigen Nikolaus kam circa 280 nach Christus zur Welt und war Bischof in Myra, einem Ort in der heutigen Türkei. Seine Eltern starben früh und hinterliessen ihm ein Vermögen. Dieses verteilte er unter den Armen.
Heute agiert der Samichlaus je nach Land sehr unterschiedlich: Bei uns verteilt er tagsüber prall gefüllte Säckchen, in anderen Ländern füllt er über Nacht bereitgestellte Strümpfe oder Schuhe. Dieses nächtliche Befüllen geht zurück auf die Legende, dass der heilige Nikolaus bei einer armen Familie jeweils nachts heimlich Goldstücke durchs Fenster geworfen habe.
Warum nennen wir ihn Samichlaus und nicht Nikolaus?
Darauf habe ich bisher keine eindeutige Antwort gefunden. Ich vermute aber, dass das schlicht unsere schweizerdeutsche Übersetzung ist: Chlaus für Nikolaus, Sami für Sankt, also heilig. Was denkt ihr?
In anderen Ländern heisst der Heilige Nikolaus zum Beispiel Agios Nikolaos (Griechenland), Sinterklaas (Holland) oder San Nicolás (Spanien).
Gibt es in der Schweiz regionale Unterschiede bei der Samichlaus-Feier?
Ich weiss von ein paar Orten, die spezielle Gepflogenheiten haben. In Küssnacht am Vierwaldstättersee findet jeweils das «Chlausjagen» statt: Ein Umzug mit «Geislechlepfern» und «Trychlern» , die den Samichlaus durchs Dorf treiben. Im Walliser Ort St.Niklaus wird der Kirchturm jedes Jahr zum 6. Dezember als Samichlaus verkleidet. Damit hat sich das Dorf sogar einen Eintrag ins Guinessbuch der Rekorde gesichert, der Kirchtum-Samichlaus ist nämlich der grösste Nikolaus der Welt.
Was ist die Rolle des Schmutzli?
Der Nikolaus hat in ganz vielen Ländern einen düsteren Begleiter. In unserer Gegend ist das wie erwähnt der Schmutzli, anderswo in Europa heisst er zum Beispiel Knecht Ruprecht, Beelzebuub oder Zwarte Piet (Schwarzer Peter). Der Samichlaus-Begleiter war früher der böse Gegenpart, teilweise gar in Ketten gelegt und aus der Hölle stammend. Seine Aufgabe: Die unartigen Kinder bestrafen. Heute ist der Samichlaus-Begleiter nicht mehr so böse. Der Schmutzli ist aber nach wie vor derjenige, der die Kinder ermahnt und mit seinem dunklen Mantel, dunklen Bart und oft dunkel geschminkten Gesicht ein bisschen "gfürchig" wirkt. Meist trägt er auch den Jutesack – früher sagte man den Kindern, der Schmutzli werde sie dort reinstecken, wenn sie nicht artig waren.
Ursprünglich war übrigens der Samichlaustag der Tag der grossen Bescherung – in Luxemburg ist das laut Wikipedia noch heute so. Als mit der Reformation die Heiligenverehrung nachliess, hat man die Bescherung auf den Weihnachtstag verlegt und das Christkind wurde zum neuen Geschenkebringer. In den USA allerdings hält man bekanntlich bis heute an Santa Claus als Gabenbringer fest, man hat diesen einfach auf ein späteres Datum gezügelt, so dass er nun an Weihnachten mit einer Ladung Geschenke zu Besuch kommt.
Wie feiert ihr am 6. Dezember? Schenkt ihr euren Liebsten ein Samichlaussäckli und wenn ja, womit füllt ihr es?
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